Aero Ae-45S, Kovozávody Prostějov, 1:72Zum Vorbild:
Die Aero Ae-45 ist ein zweimotoriges Zivilflugzeug der tschechischen Firma AERO. Das Muster wurde in den 40er Jahren entwickelt und hatte seinen Erstflug im Juli 1947. Die Produktion wurde 1963 eingestellt. Die AE-45 wird von 2 Reihenmotoren mit jeweils 105PS angetrieben. Der Motor (Minor4-III) wurde auch in der bekannten Zlin Z-381 (die in Lizenz gebaute Bücker Bü181) verwendet. Das Flugzeug hat eine Abfluggewicht von ca 1000kg und bietet Platz für 4 Person (inkl Pilot). Die Reisegeschwindigkeit beträgt 230km/h bei einer Reichweite von 1350km.
Die Variante 45S ist die verbesserte Variante welche auch nachtflugtauglich war.
Genutzt wurde dieses Flugzeug u.a. von der Lufthansa, sowie den Luftstreitkräften der NVA. In China wurde eine Lizenzversion davon gebaut – die Suingari-1.
Zum Modell:
Die Schüttbox von KP enthält 3 Spritzlinge – 2x in grau, einmal transparent. Die Teileanzahl liegt bei 57. Die Teilequalität ist eher im mittleren Qualitätsbereich angesiedelt, speziell an den kleinen Teilen findet man doch erhebliche Fischhaut (welche aber natürlich mit sorgsam geführtem Skalpell entfernt werden kann). Die Details sind für diesen Maßstab in Ordnung, die Gravuren sind relativ tief ausgeführt. Auf manchen Teilen findet man auch Niet-Darstellungen welche aber recht unsauber positioniert sind.
Das Cockpit ist sehr rudimentär gehalten, die Cockpitverglasung relativ dick – somit würde man leider nach dem Bau auch von einem detaillierten Cockpit nicht mehr viel sehen. Hier würde ich mir die Option einer geöffneten Cockpithaube wünschen – dann müsste man aber auf jeden Fall mit sehr viel Eigeninitiative den Innenraum verfeinern.
Das Fahrwerk ist sehr simpel dargestellt, mit angegossenen Reifen. Auch hier würde ein separates, getrenntes Fahrwerk mit Reifen den Detailgrad auf jeden Fall erhöhen.
Für das Instrumentenbrett wird ein Decal verwendet. Auch die Sitzgurte liegen als Decal bei.
Die Decals sind sauber gedruckt und von hoher Qualität. Hier sollte es keine Probleme geben.
Bauanleitung: Die Bauanleitung ist sehr einfach gehalten. Leider gibt es keine Bemalungshinweise, d.h. der Bastler ist auf Eigenrecherche angewiesen. Ein Teil wird in der Bauanleitung nicht dargestellt (#24).
Für die Bemalung gibt es nur den Hinweis auf der Rückseite der Schachtel. Leider liegen für die farbenfrohe Version des Deckelbilds nur wenige rote Streifen als Decal bei. Den Rest der roten Streifen muss man selbst abkleben/lackieren – was bei der Größe des Modells doch nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist. Ich persönlich finde, dass man zumindest das Modell vom Deckelbild als Anfänger relativ einfach darstellen können sollte, und dafür wären Decals natürlich ideal.
Fazit:
Ein sehr interessantes Modell im Zivil-Bereich – nicht unbedingt für den Modellbau-Anfänger – da das Modell doch sehr filigran ist und auch einiges an Eigeninitiative und Nacharbeiten erfordert. Der Fortgeschrittene Modellbauer kann sich natürlich austoben und aus den ca. 60 Teilen ein ansehnliches Modell gestalten.
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